Beschluss: Kenntnis genommen

Die Firma ReFood GmbH & Co. KG beabsichtigt die Verlagerung Ihres Standortes Limbach, Stadt Eltmann auf ein Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft zum Verarbeitungsbetrieb tierischer Nebenprodukte (Tierkörperbeseitigungsanlage) in Walsdorf.

 

Bereits Anfang März wurde der Verwaltung eine Heftung der Bürger- und Umweltinitiative Walsdorf-Hetzentännig mit näheren Informationen zur Ansiedlung zugespielt, welche dem Gemeinderat zur Kenntnis dient.

 

Im Nachgang zu einer Videokonferenz mit Frau Staatsministerin Melanie Huml am 19. März 2021, in der der Walsdorfer Bürgermeister Herr Wolf Herrn Landrat Kalb auf die Ansiedlung angesprochen hatte, nahm Bürgermeister Michael Dütsch Kontakt zu Herrn Bürgermeister Wolf auf. In diesem Telefonat wurde bereits die Problematik zusätzlichen Verkehrs für die Gemeindeteile Trosdorf und Tütschengereuth von Bürgermeister Michael Dütsch angesprochen.

 

Am 30. März 2021 fand dann eine digitale Bürgerinformationsveranstaltung der Gemeinde Walsdorf statt. Zum einen stellte Herr Dr. Keil die Firma ReFood GmbH & Co. KG vor, zum anderen führte Bürgermeister Wolf aus, weshalb die Gemeinde Walsdorf die Ansiedlung befürworte (Hauptargument Gewerbesteuereinnahmen).

 

Die Firma ReFood GmbH & Co. KG ist Bestandteil der Rethmanngruppe, zur der auch die Firmen REMONDIS, Rhenus Logistics und Saria gehören. Saria ist unterteilt in die Firmen ReFood, Secanim, ecoMotion, SARVAL und weitere. Die Firma ReFood GmbH & Co. KG verarbeitet derzeit jährlich ca. 550.000 to. verpackte und unverpackte Lebensmittel, Knochen- und Fleischreste, Küchen- und Speisereste, gebrauchte Speiseöle/Frittierfette sowie Brot- und Backwaren. Sie besitzt 20 Niederlassungen mit 1.000 Mitarbeitern, 450 Lkws und fünf Biogasanlagen.

 

Der Antransport erfolgt über 12-to und 15-to Lkws in geschlossenen Behältern, der Abtransport der Biomasse zu den Biogasanlagen mit 40-Tonnern.

 

Am Standort Limbach werden gegenwärtig jährlich ca. 15.200 to Speisereste, ca. 2.900 to Knochen, Fette und Schwarten und ca. 700 to gebrauchte Frittierfette und Speiseöle verarbeitet.

 

Geruch emittierende Tätigkeiten laufen in geschlossenen Produktionshallen mit einer Unterdruckabluftanlage statt, so dass selbst beim Öffnen der Hallen keine Gerüche entweichen können. Zusätzlich wird die abgegebene Luft über Filteranlagen gereinigt.

 

In der ersten Ausbaustufe soll in Walsdorf in etwa so viel verarbeitet werden, wie am Standort Limbach. Dies bedeutet, dass täglich 15 der 12- bis 15-to Lkws und vier bis fünf der 40to Lkws das Betriebsgelände verlassen und wieder anfahren. 100 % der 40-Tonner fahren Richtung Norden, also über Tütschengereuth und Trosdorf zur BAB 70, 2/3 der 12- bis 15-Tonner ebenfalls.

 

Dies bedeutet nach Angaben der Firma ReFood in der ersten Ausbaustufe ca. acht bis zehn 40-Tonner und 20 der 12- bis 15-Tonner, die über Tütschengereuth und Trosdorf abgeleitet werden. Bei ca. 200 Arbeitstagen im Jahr bedeutet dies eine Verkehrszunahme von 1.600 bis 2.000 40-Tonnern und 4.000 12- bis 15-Tonnern.

 

Von Seiten der Firma ReFood GmbH & Co.KG ist allerdings eine Verdoppelung der verarbeiteten Mengen im Endausbau geplant, was zu einer Verkehrszunahme von 3.200 bis 4.000 40-Tonnern und 8.000 12- bis 15-Tonnern im Jahr für die Gemeindeteile Trosdorf und Tütschengereuth führen würde.

 

Vorteil des Standortes Walsdorf wäre nach Aussage der Firma ReFood, dass man die Infrastruktur der Tierkörperbeseitigungsanlage mitnutzen könnte (Abwasserdruckleitung zur Kläranlage Bamberg, Wasserversorgung über die Brunnen, Heißwasser, Abwärme, etc.).

 

Im Zuge der Bürgerinformationsveranstaltung hatte sich Gemeinderätin Margrit Kalb zu Wort gemeldet und auf die zusätzliche Belastung für die Bischberger Gemeindeteile hingewiesen. Bürgermeister Mario Wolf beantwortete die Anfrage, dass sie sich als Gemeinderätin dann halt um eine Ortsumgehung kümmern solle.

 

Am 1. April 2021 nahm Bürgermeister Mario Wolf erneut telefonisch Kontakt zu Bürgermeister Michael Dütsch auf. Auch hier wurde von Bürgermeister Michael Dütsch wiederum die zusätzliche Belastung durch den Lkw-Verkehr angemahnt. Bürgermeister Mario Wolf führte aus, dass er die Gemeinde Bischberg gerne bei einer Ortsumfahrung von Tütschengereuth unterstütze.

 

Anschließend nahm Bürgermeister Michael Dütsch Kontakt zum Eltmanner Bürgermeister Michael Ziegler auf und fragte nach dem genauen Sachstand bezüglich der beantragten Betriebserweiterung von ReFood. Dieser führte aus, dass er völlig überrascht von den Plänen zur Verlagerung der Firma ReFood nach Walsdorf sei. Die Stadt Eltmann habe alles getan, um die Firma zu halten und daher der Erweiterung ohne Auflagen zugestimmt. Die Bauvoranfrage würde derzeit zur Prüfung am Landratsamt Hassberge liegen.

 

Am 11. April 2021 fand eine Informationsveranstaltung der Bürger- und Umweltinitiative Walsdorf-Hetzentännig, an der die Gemeinderätin Margrit Kalb, die Gemeinderäte Georg Schmitt und Henk Klaassen sowie 1. und 2. Bürgermeister Michael Dütsch und Tobias Knoblach von Seiten der Gemeinde Bischberg teilnahmen. Aufgrund der falschen Behauptung des Walsdorfer Bürgermeisters Mario Wolf, dass Bürgermeister Michael Dütsch in einem Telefonat gesagt habe, dass ihm die Ansiedlung wegen der paar Lkws mehr egal wäre, nutze Bürgermeister Michael Dütsch die Gelegenheit zu einem Statement, in dem er betonte, dass die Gemeinde Bischberg im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles tun werde, um eine zusätzliche Belastung der Bürgerinnen und Bürger in Tütschengereuth und Trosdorf zu verhindern.

 

Die Gemeinde Bischberg wird als Nachbarkommune im Rahmen der Bauleitplanung als Träger öffentlicher Belange beteiligt. Erst dann besteht die Möglichkeit konkret gegen das Vorhaben tätig zu werden. Die beabsichtigte Strategie soll heute als Tagesordnungspunkt 47 in nichtöffentlicher Sitzung besprochen und beschlossen werden.


Ohne Abstimmung.


Abstimmung:

Für:

 

Gegen: